“Das ist elementar, mein lieber Watson!” oder im Original “Oh, this is elementary, my dear Watson.” ist wohl der berühmteste Satz des beratenden Detektives Sherlock Holmes. Schon lustig, weil sein Schöpfer, Sir Arthur Conan Doyle, ihm diese Worte nie innerhalb der Romane und Kurzgeschichten in den Mund gelegt hat. Erst 1899, als Doyle das Theaterstück “Sherlock Holmes: A Drama in Four Acts” schrieb, sagte die Hauptfigur öfter den Satz: „Oh, this is elementary, my dear fellow“ woraus der britische Schauspieler Clive Brook im ersten Sherlock-Holmes-Tonfilm 1929 nun eben diesen berühmten Satz machte. Aber ich schweife ab. Eigentlich geht es um die Serie, die nach genau diesem Zitat benannt ist: Elementary.

Nach langem Warten setzt Sat.1 endlich seine Free-TV-Austrahlung der amerikanischen Holmes-Adaption fort und bringt ab Donnerstag, dem 13. Februar 2014, die letzten beiden, eng miteinander verschmolzenen Folgen als Staffelfinale. Langes Warten? Manchen kam es vielleicht gar nicht so vor, aber wenn man betrachtet, dass der Start der ersten Staffel schon über ein Jahr zurück liegt, merkt man erst mal, wie lang man so ein Serie ziehen kann. Ob es danach direkt in die Austrahlung der gerade in den USA laufenden 2. Staffel geht, steht wohl noch in den Sternen.

Elementary? Was redet der da?

Für alle, die die Serie verpasst haben, hier ein kleiner Überblick. CBS packt nicht nur die Gelegenheit am Schopfe, dass dank der tollen BBC-Adaption des Stoffes und eines kleinen Holmes-Hypes, der wohl auch durch die Robert Downey Junior Verfilmungen ausgelöst wurde, das Material wieder aktueller denn je wird, nein, auch der Ermittler selbst wird am Kragen gepackt und einmal durch Zeit und Raum gezerrt. Ergebniss: Ein junger und doch erfahrener Holmes erwacht in Form von Jonny Lee Miller im heutigen New York. Zu Ende das 19. Jahrhundert und weg mit dem steifen London. Doch nicht nur der Detektiv und seine Umgebung ändern sich. Elementarer Bestandteil ist außerdem der Wechsel von John zu Dr. Joan Watson. Mit dem einen Buchstaben ändert sich nämlich gleich das ganze Geschlecht und aus dem oft trotteligen und schüchternen Gehilfen wird eine adrette und selbstbewusste Drogenberaterin mit einer genau schwierigen Vergangenheit wie ihr Schützling selbt. Gespielt wird dieser Geniestreich einer Serienfigur von Hollywood-Star Lucy Liu.

[youtube link=”http://www.youtube.com/watch?v=6YvuZ4Msh50″ width=”100%”]

 

ACHTUNG SPOILER! Finger weg und nicht weiter lesen für alle die, die komplett unbefleckt an das Thema ran gehen wollen.

In der ersten Staffel gab es meiner Meinung nach kaum Tiefen. Von der ersten Folge an entwickeln sich Holme und Watson und ziehen sich gegenseitig die Spannungs- und Komplexitäts-Leiter nach oben. Holmes wird von zerstörten Spielkind mit Vaterkomplex zum stabilen Ermittler (natürlich mit Zustandsschwankungen, der Spannung wegen, zum Glück)  und auch Watson wird von einer, von Erinnerungen geplagten Ex-Ärztin (erstaunlicher Weise) selbst zur Ermittlerin. Holmes züchtet sich ein Ebenbild und gleichzeitig eine Freundin, mit der ein oder anderen sexuellen Spannung.

Alles in allem ein Fest für den Holmes-Fan, aber auch für jeden, der bei CSI, NCIS oder Criminal Minds gerne hinschaut.

Verpasst also am Donnerstag nicht das Staffelfinal von Elementary aus Sat.1. Und alle, die sich noch gar nicht mit der Serie befasst haben, sollten schon mal die DVD-Box vorbestellen. Diese steht nächsten Monat endlich zur Verfügung.

Hier noch die angesprochenen Holmesverfilmungen.

Header-Picture by the faboulous MrBosh.

Vielleicht gefällt dir auch das: