Daniel Radcliffe dürfte für viele Nerds noch “Harry Potter” sein und Jon Hamm kennen die meisten wohl aus “Mad Men”. Das beide noch viel mehr können, zeigen sie in “A young doctor’s notebook”. Eine Serie von Sky Arts, welche von der BBC verlegt wird. In Staffel 2 zeigen sie, einmal wieder, was sie sonst noch können.
Deine Vergangenheit wird dich immer einholen, manchmal auch deine Zukunft!
Russland (Moskau), 1935. Der russische Oberarzt Dr. Vladimir Bomgard (Jon Hamm) steht – immer noch – vor den Trümmern seines Lebens und blickt auf seine Lehrjahre in einem sibirischen Kaff zurück. Russland (Muryevo – das sibirische Kaff), 1918. Der junge Arzt Dr. Vladimir Bomgard (Daniel Radcliffe) kämpft mit seiner Morphiumsucht. Unter dem kritischen Blick seines älteren Ichs (Jon Hamm), das nun „clean“ ist, versucht der junge Arzt, mit dem Leben im Krankenhaus, mit dem Bürgerkrieg und der Ankunft einer schönen, jungen Adeligen (Margaret Clunie) zurechtzukommen.
[AMAZONPRODUCTS asin=”B00PD47CG8″] In Staffel 1 der Serie haben Hamm und Radcliffe gezeigt, dass sie deutlich mehr sind, als ein rauchender Agenturchef und ein Zauberlehrling. Die Serie basiert auf der Kurzgeschichten Sammlung “Aufzeichnungen eines jungen Arztes” von Michail Bulgakov. Dabei wird eine Menge Pulver schon in der ersten Mini-Serie verschossen, weswegen in Staffel 2 eine Storyline aus der Kurzgeschichtensammlung genauer beleuchtet wird. Dabei geht es stärker um die zwischenmenschlichen Beziehungen der beiden Hauptdarsteller und besonders um ihre Probleme durch die Morphiumsucht.
Leider geht etwas vom argen Witz der ersten Staffel in Staffel 2 verloren, doch das tut dem Genuss keinen Abbruch. Klar sind die ungewohnten Situationen und all die Wiederlichkeiten in Staffel 1 noch sehr ungewohnt und deshalb lachhaft, trotzdem macht Staffel 2 enormen Spaß. Gerade neue Charaktere werden toll eingeführt und es wird mal wieder stark mit der moralischen Grenze des guten Geschmacks gespielt. Besonders ist natürlich das Spiel zwischen Gegenwart (1918) und Zukunft (1935). Ich hoffe, wir dürfen noch ein paar Jahre beobachten. Eine Idee wäre ja ein Brückenschlag zu Bulgakovs beühmtesten Roman “Der Meister und Margarita”. Da liesen sich sicher noch ein paar ur-komische Storylines finden.
Ich kann Staffel 2. Auch wenn 88 Minuten STAFFEL-länge für uns Binge-Watcher etwas wenig zu sein scheint, kann man eine Menge Spaß mit de Staffel haben. Es ist einfach wunderbar, wenn russischer aus britischen Humor stößt.