Reboot, Sequel, Prequel, Spin-off, Remake und brandneu in meinem Geek Vokabular: Re-Imagining. Alles klar? Nochmal zum Mitschreiben: Neuverfilmung, Fortsetzung, Vorgeschichte, „Nebenverfilmung“, Neuauflage und ganz neu und kompliziert: Neu-Revidierung!? [su_youtube url=”https://www.youtube.com/watch?v=cUw91NxONi0″]
Wer soll da noch die Unterschiede erkennen, geschweige denn festlegen? Kombinationen sind hier nämlich nicht selten und nicht ausgeschlossen. Wo ist hier beispielsweise der neue Jurassic World einzuordnen? Regisseur Colin Trevorrow sagt auf Twitter ganz klar, dass ein Reboot ein hartes Wort sei, und dass es sich vielmehr um ein neues Sci-Fi Terror Abenteuer handle, welches 22 Jahre nach Jurassic Park spielt. Eine Fortsetzung also? Oder doch eine Neu-Revidierung? Egal, Chris Pratt ist dabei. Das ist alles, was ich für meinen Teil wissen muss. Ist Chris Pratt mal nicht dabei, nimmt diese Brummkreiselphilosophie Hollywoods für mich langsam überhand. Gibt es denn nur noch Aufgewärmtes, Ausschlachtung bis zum Geht nicht mehr und in vielen Fällen pure Geldverschwendung? Die kapitalistische Unart, bestehende Filmserien am Ende in zwei Filme zu spalten, ist dabei ganz großes Kino.
@pfcbains916 Reboot is a strong word. This is a new sci-fi terror adventure set 22 years after the horrific events of Jurassic Park.
— Colin Trevorrow (@colintrevorrow) 23. November 2013
Versteht mich dabei nicht falsch: Ich bin Christopher Nolan und Marc Webb für eine andere Batman und Spiderman Versionen unendlich und ewig dankbar und Hey, mit einem guten Franchise kriegt man mich immer; Aber bei Fortsetzungen bin ich nicht ganz so gnädig. Selten gibt es wirklich gute Sequels und ich könnte mich jetzt stundenlang über die Sinnlosigkeit von Indiana Jones 4 und jeden Fluch der Karibik, der nach dem ersten kam, auslassen; Aber folgende Aussage trifft ins Schwarze: Bei Fortsetzungen geht es um mehr Geld aber um weniger Ideen. Zurzeit wird sogar an 129 Fortsetzungen gefeilt. Warum?
Laut Matthew Murray, Filmstudent und Autor, hat das Elend Ende der Achtziger seinen Anfang gefunden; Die Geburtsstunde der Blockbuster wie Der weisse Hai und Zurück in die Zukunft. Damals hat Hollywood gelernt, dass Bewährtes Kohle bringt und ein erfolgreicher Start eines Franchise sogar Gold wert ist. Dreißig Jahre später wird die Geschichte vor der Geschichte groß geschrieben und um den Faktor Trend ausgeweitet. Neuverfilmungen werden wie Erstausstrahlungen vermarktet und jedes Thema soweit ausgeschlachtet, bis jeder Aspekt einer Geschichte beleuchtet, bis sie keiner mehr sehen will. Aktuell ganz oben mit dabei Verfilmungen von Jugend-Dystopie Romanen, wie Divergent oder The Maze Runner. Mit Superheldenfilmen wird uns Marvel bis 2028 versorgen. Das ist doch total verrückt!
Kino ist für den Otto Normalkinogänger zu einem geplanten Schauspiel von saisonalen Startterminen ohne große Überraschungen geworden. Ausreißer bestätigen die Regel. Aber noch verrückter ist: Wir sind selbst schuld! Rennen wir nicht in jede Fortsetzung, weil der der erste Film ja so gut war? Da bleibt mir nur Nick Carraway aus The Great Gatsby zu zitieren: „You can’t repeat the past!“