Nachdem wir nun drei Jahre lang aus beruflichen Gründen ein kleines Domizil in der Nähe des Bodensees hatten, fehlt uns dieses Jahr der Wochenendspaß dort sehr. Deshalb gehörten wir mal wieder zu den Kurzentschlossenen und haben ausgerechnet innerhalb der Ferien in Bayern und Baden-Württemberg beschlossen, dass wir mal wieder an den See müssen.

Wir bereits berichtet, ist es gar nicht so leicht, einen Platz dort zu bekommen. In Gohren am Bodensee, wo wir sonst besonders gerne waren, sagte man uns, wir könnten Mitte September anreisen. Andere Plätze meinten, sie reservieren erst ab 7 Nächten. Man könne zwar versuchen, spontan anzureisen, aber ab 11 Uhr morgens seien eh alle Plätze belegt.

Glück hatten wir dann im Online-Portal des Campingplatzes Gitzenweiler Hof. Dies ist einer der größten Campingplätze am Bodensee und gehört zu einer Kategorie, die wir normalerweise nicht buchen: 5-Sterne-Campingpark, mit Pool, Restaurant, Animation und verschiedensten Stellplatzklassen. In diesem kleinen Bericht könnt ihr einen kleinen Eindruck des Platzes bekommen:

Gitzenweiler Hof liegt ein paar Kilometer nördlich von Lindau. Im Gegensatz zu den Plätzen, die wir sonst gewohnt sind, hat er keinen direkten Anschluss zum See. Laut Website des Platzes sind es aber nur 10 Minuten mit dem Auto auf die Insel Lindau und damit auch in Richtung Wasser.

Einchecken auf dem Campingpark Gitzenweiler Hof

Die Ankunft war schon mal ein Highlight. Auch, wenn wir an der Rezeption etwas anstehen mussten, da wir nicht die einzigen waren, am Freitagabend, war der Empfang super herzlich. Die Damen am Empfang haben uns direkt das Gefühl gegeben, den richtigen Stellplatz gefunden zu haben. Nach kurzer Einweisung und kleinem Willkommensgeschenk, kam schon das nächste Highlight: Wir mussten unseren Platz nicht selbst suchen. Kein nerviges Plan studieren und Nummern checken – nein – hier wird man vom Chef persönlich im Golfcart zum Platz gebracht. Topp.

Unser QEK Junior ist 10 Minuten nach dem Parken einsatzbereit (c) Phil von NerdsByNature.de
Unser QEK Junior ist 10 Minuten nach dem Parken einsatzbereit (c) Phil von NerdsByNature.de

Mittlerweile brauchen wir mit unserem QEK Junior, einem kleinen, aber sehr feinen DDR-Camper, nur noch 10 Minuten zum Aufbau: Küche, Sonnensegel, Tisch und Stühle standen schnell und dann gab es Hotdogs. Unser Platz war dabei direkt am Ufer des Karpfenteichs – so konnten wir blinkende Lichter, Enten und Sterne beobachten. Natürlich waren wir mit dem QEK gleich wieder das Campingplatzgespräch und die gewohnten “Na der ist aber süß!” und “Passt man da zu zweit rein”, haben uns den Abend versüßt.

Blick auf den Karpfenweiher im Campingpark Gitzenweiler Hof bei Lindau (c) Phil von NerdsByNature.de
Blick auf den Karpfenweiher im Campingpark Gitzenweiler Hof bei Lindau (c) Phil von NerdsByNature.de

GITZ – Campingplatz mit guter Ausstattung

Die Bäder, die Waschräume und das ganze drumherum sind die 40€ Standmiete (Camper, 2 Personen, Kurtaxe, Strom) absolut wert. Nicht nur, dass unser Platz einzigartig war, es wird auch viel geboten. Für Kinder gibt es Unterhaltung genauso wie für Erwachsene. Ein Streichelzoo, ein Pool und gleich mehrere unterschiedliche Restaurants gehören zu den Highlights. Im Wirtshaus haben wir sogar kurz vor der Sperrstunde (ab 22 Uhr ist Nachtruhe) noch einen kleinen Absacker bekommen.

Am nächsten Tag: Den Feiertag vergessen

Der Bodensee ist wunderbar – im Vierländereck gibt es immer etwas zu entdecken. Kleiner Nachteil: Man vercheckt ständig, wo man gerade ist. So haben auch wir im Voraus vergessen, dass sich Lindau im schönen Bayern liegt. In katholischen Städten ist dort nämlich der 15. August (Maria Himmelfahrt) ein Feiertag. Das machte unseren Shoppingplänen einen Strich durch die Rechnung.

Also, ab ins Auto und die Seeseite wechseln. Da wir die Fähre zwischen Meersburg und Konstanz so lieben, haben wir diese genutzt und uns an dem Tag Stein am Rhein angeschaut. Parken ist dort ohne Schweizer Franken übrigens fast unmöglich – wir konnten aber zum Glück die EasyPark-App nutzen. In Stein am Rhein kann man die mittelalterliche Innenstadt besuchen, hier wird auch oft Euro akzeptiert. Wir haben in einem Piraten-Candyshop eingekauft und die Schlauchboote auf dem Rhein beobachtet.

Sonnenuntergang im Strandbad

Nach einem kurzen Abstecher nach Konstanz haben wir wieder die Seeseite gewechselt und das Strandcafé Lindenhof besucht. Dieser kleine Geheimtipp ist einfach fabelhaft: Ein Strandcafé im Stil der 50er Jahre, mitten in einem öffentlichen Park und mit kostenlosem Bodenseezugang. Hier haben wir beim Radler und Pommes den Sonnenuntergang genossen. Da man ihn vom Ufer aus nicht komplett sehen kann, haben wir es uns nicht nehmen lassen, ihn vom Wasser aus anzuschauen. Einfach: Rausschwimmen und genießen. Uns hat es dort so gut gefallen, dass wir das am nächsten Tag, vor der Heimfahrt, gleich noch wiederholt haben.

Blick auf den Bodensee bei Nacht vom Strandcafé Lindenhof bei Lindau (c) Phil von NerdsByNature.de
Blick auf den Bodensee bei Nacht vom Strandcafé Lindenhof bei Lindau (c) Phil von NerdsByNature.de

Fazit

Auch 5-Sterne-Camping kann so richtig Spaß machen. Wir sind es zwar nicht gewohnt, zwei von zweitausend Campern zu sein, dennoch ist der Aufpreis lohnenswert, wenn man auf Sauberkeit steht und die Größe einen nicht stört. Außerdem fallen nervige Extrakosten, wie die üblichen 50ct für Warmwasser hier weg. Komfort gehört hier zum Standard. Wir werden sicher wieder im Campingpark Gitzenweiler Hof übernachten. Wir sind natürlich tagsüber immer unterwegs, aber hier finden Familien auch einen Platz, auf dem man sich den ganzen Tag beschäftigen kann, ohne, dass einem langweilig wird. Wir sind jetzt Gitzianer.

Was wir gelernt haben: Große und kleine Campingplätze haben ihre Vorzüge. Wir mögen beides.

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