Vor kurzem habe ich im Open-Air-Kino den Streifen “Zurück in die Zukunft” von 1985 mal wieder gesehen. Irgendwie lies mir der Film die ganze Nacht keine Ruhe und ich überlegte: Geht so etwas heute noch? Ich meine, könnte man heute noch eine Geschichte entwickeln, die es vorher noch nicht gab, mit einem dermaßen skurrilen Heldenteam. Klar ginge das, aber auch für Erwachsene? Als Kino-Blockbuster? Als erfolgreichster Film der Jahres?

Ich glaube nicht. Ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass wir (und da schließe ich die Filmemacher und Autoren mit ein) einfallslos geworden sind, weil wir alles schon kennen. Auf der Enterprise waren mobile Diagnosesysteme der Renner, doch heute haben wir Tablets und Smartphones und können Kirk & Crew nur auslachen. Das technisch tollste  sind derzeit in vielen Filmen noch Hologramme… doch die sind ja eigentlich auch schon möglich und keine SciFi mehr.

In den 30er haben Superman und Captain America die Welt gerettet. So etwas war vorher noch nie da und in Zeiten des Krieges eigentlich undenkbar. Heute bekommen wir nur noch Remakes. Auferstandene Helden. Natürlich endlich in der Pracht, in der wir sie schon lange sehen wollten, doch etwas neues ist das nicht. Denken wir nur mal an StarWars. In einer Zeit als noch keiner ein Handy hatte, hat George Lucas Raumschiffe von einem Planeten zum anderen gejagt und dabei noch die Gesellschaft kritisiert. Heute nix neues mehr.

Doch müssen wir nur noch aufgewärmte Suppe essen?

Ich sage NEIN! Hier zwei Beispiele, die zeigen, dass die Menschheit doch noch kreativ sein kann:

Real Humans – Echte Menschen

© 2014 ARTE G.E.I.E. und SVT
© 2014 ARTE G.E.I.E. und SVT

Für jeden, der es noch nicht gesehen hat: ANFANGEN! Die Serie aus Skandinavien beschäftigt sich mit einer Welt, in der Mensch und humanoide Maschine zusammen leben. Das Problem dabei ist nicht der Roboter, der wie in “Der 200 Jahre Mann” plötzlich Gefühle entwickelt. Das Problem hier ist der Mensch. Er personifiziert die Maschine, hat seine Wünsche und Gefühle nicht mehr unter Kontrolle. Die Serienmacher beschäftigen sich hier also mutig mit einem Problem, dass es noch gar nicht gibt und das so realistisch, dass es uns schon morgen so ergehen könnte. Grandiose SciFi mit Realitätsbezug und Mut zum Unangenehmen, ganz ohne Laserpistolen und Lichtschwertern.

Continuum

© Shaw Media Inc., 2014.
© Shaw Media Inc., 2014.

Mein zweiter Lichtpunkt am Serienhimmel der Kreativität stammt aus Kanada (die besten Ideen scheinem einem im Norden zu kommen). Klar ist die Zeitreise nichts neues und Menschen, die in der Vergangenheit Probleme der Zukunft verhindern wollen auch nicht, aber der technische Aspekt ist der Hammer. Schaut euch unbedingt mal die verwendeten Waffen an. Das übersteigt das aktuelle Vorstellungsvermögen wirklich und ist heute so cool, wie ein zeireisender DeLorean 1985. Dazu kommt eine Story, in der die Weltkonzerne die Politik ersetzen… vielleicht nicht soweit hergeholt.

Hier könnt ihr noch in die beiden Serien einsteigen:

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