Wichtiger Hinweis: Das Museum „die Kiste“ ist vom 15. September 2025 bis voraussichtlich Anfang/Mitte November 2025 wegen Bodensanierung geschlossen. Im Oktober bleibt das gesamte Haus mittwochs und donnerstags zu. Der Theaterbetrieb läuft aber normal weiter!
Es gibt Momente, die einen zurück in die Kindheit versetzen – so einer war unser Besuch in der Augsburger Puppenkiste. Phil hatte sich kurz vor unserem geplanten Trip den Fuß verletzt, was unsere Pläne etwas durcheinander brachte. Aber manchmal führen uns Umwege zu den schönsten Entdeckungen. Seine erzwungenen Pausen passten perfekt zu meinem gemächlicheren Tempo als werdende Mama.
Eine Stadt voller Überraschungen
Augsburg stand schon lange auf unserer Liste der Städte, die wir unbedingt besuchen wollten. Nicht nur wegen des IKEA (obwohl wir zugeben müssen, dass auch das ein kleiner Grund war), sondern vor allem wegen der berühmten Puppenkiste. Diese Kultstätte der deutschen Kinderunterhaltung hatte uns schon immer fasziniert.
Praktische Ankunft: Der perfekte Parkplatz
Für alle, die mit dem Auto anreisen: Die City-Galerie Augsburg ist ein wunderbarer Ausgangspunkt. Hier kostet das Parken in den ersten Stunden nur 60 Cent – und eine abgefahrene Schranke 30€. Warum ich euch das erzähle? Nein, wir haben es nicht selbst getestet, waren aber belustigt, dass die Preisangabe direkt an der Schrank stand. Ich meine, wie oft muss das passieren, dass jemand extra ein Schild drucken lässt? Von dort führt ein schöner Spaziergang am Wasser entlang direkt zur Puppenkiste – etwa 10-15 Minuten zu Fuß. Alternativ gibt es eine Busverbindung für 2 Euro (Kurzstrecke), die wir aufgrund von Phils Verletzung dankbar genutzt haben.
Klein Venedig in Bayern
Was wir zunächst für eine touristische Übertreibung hielten, entpuppte sich als charmante Wahrheit: Das Augsburger Lechviertel wird liebevoll „Klein Venedig“ genannt, und das nicht ohne Grund. Über 135 Kilometer an Wasserläufen durchziehen die Stadt und verleihen der Altstadt eine ganz besondere Atmosphäre. Die kleinen Kanäle und Bäche, die sich durch die Gassen schlängeln, schaffen eine fast märchenhafte Kulisse.
Das Museum „die Kiste“ – Kindheitserinnerungen werden lebendig
Das Museum befindet sich im historischen Heilig-Geist-Spital in der Spitalgasse 15. Schon beim Betreten spürt man die Magie dieses besonderen Ortes. Wir verbrachten zwei wundervolle Stunden dort – man könnte es auch in einer Stunde schaffen, aber warum sollte man sich diese Zeitreise verkürzen?
Praktische Informationen:
- Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 12:00-18:00 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 4 Euro
- Kombiticket mit Vorstellung: ab 18 Euro (je nach Kategorie)
- Online-Buchung: Empfehlenswert, besonders für Vorstellungen
Dort stehen sie alle, die geliebten Figuren unserer Kindheit: Urmel mit seinen frechen Sprüchen auf der Insel Titiwu, das Sams mit seinen charakteristischen Wunschpunkten, der kleine König Kalle Wirsch in seinem Reich. Und natürlich Jim Knopf mit Lukas und der Lokomotive Emma – Figuren, die ganze Generationen geprägt haben.
Es ist schwer zu beschreiben, was es bedeutet, diesen Charakteren so nah zu sein, die einen durch die Kindheit begleitet haben. Phil und ich standen beide still und staunend vor den liebevoll gestalteten Kulissen.

Die Sonderausstellung: „Zeit für Geister“
Die aktuelle Sonderausstellung „Zeit für Geister – Von Ahnen und Naturwesen“ verbindet auf wunderbare Weise kulturelles Wissen mit der Kunst des Puppenspiels. Besonders schön sind die Aktivitätsräume, in denen man selbst kreativ werden kann. Es mag zunächst ungewöhnlich erscheinen, aber das Basteln kleiner Figuren hat etwas herrlich Entspannendes – eine Art Meditation für die Hände.

Blick hinter die Kulissen
Das absolute Highlight war das Periskop, durch das man live hinter die Bühne schauen kann. Wir hatten das Glück, dabei zu sein, während gerade eine Vorstellung vorbereitet wurde. Die Regie bei der Arbeit zu beobachten, die präzise Beleuchtung zu sehen und den Puppenspieler in Aktion zu erleben – das war wie ein Blick in eine andere Welt voller Professionalität und Hingabe.
Ruheoasen im Museum
Überall im Museum gibt es kleine Kinos, in denen die klassischen TV-Aufzeichnungen laufen, und gemütliche Sitzmöglichkeiten. Für werdende Mütter und alle, die eine Verschnaufpause brauchen, ist das Museum wunderbar durchdacht gestaltet. Man kann sich die Zeit nehmen, die man braucht, ohne gehetzt zu werden.

Ein Stück Kindheit für zu Hause
Im Museumsshop findet man wunderschöne Erinnerungsstücke. Phil verliebte sich in eine Marionette des kleinen Königs Kalle Wirsch (etwa 100 Euro) – ein Kauf aus purem Herzen, der unser Wohnzimmer nun noch ein bisschen märchenhafter macht.
![Augsburger Puppenkiste: Mega Collection - Jim Knopf, Kater Mikesch, Urmel, Kalle Wirsch, Sams uvm. [20-DVD]](https://reisenstattrasen.de/wp-content/uploads/2025/09/Augsburger_Puppenkiste_Mega-Collection.jpg)
In unserer Kindheit lief die Puppenkiste öfter im TV – heute ist sie eher schwer zu finden. Auf Amazon gibt es sie jedoch noch auf DVD (einzeln oder in einer Mega-Collection).
Für wen lohnt sich der Besuch?
Das Museum ist keineswegs nur etwas für Familien mit Kindern. Als Erwachsene, die mit den Geschichten der Puppenkiste aufgewachsen sind, erleben wir hier eine wunderbare Nostalgiereise. Die liebevolle Gestaltung und die Qualität der Exponate machen den Besuch zu einem besonderen Erlebnis für alle Altersgruppen.
Kulinarische Entdeckung
Nach dem Museumsbesuch führte uns unser Weg zur Bäckerei Laxgang. Die dortigen Brezeln sind eine kleine Offenbarung – außen wunderbar knusprig, innen herrlich weich. Es sind diese kleinen Genüsse, die eine Reise unvergesslich machen.
Augsburg – eine Stadt zum Verlieben
Augsburg hat uns mit seiner entspannten Atmosphäre und seinem authentischen Charme verzaubert. Die Stadt ist nicht überlaufen, aber voller Überraschungen. Wir haben bereits Pläne für einen weiteren Besuch gefasst – die Fuggerei, der Goldene Saal und die historischen Wasserspiele warten noch darauf, entdeckt zu werden.
Praktische Reisetipps
Anreise:
- Mit dem Auto: A8, Parkplatz City-Galerie Augsburg
- Mit der Bahn: Hauptbahnhof Augsburg, dann Straßenbahn oder Bus
Museum „die Kiste“:
- Adresse: Spitalgasse 15, 86150 Augsburg
- Website: www.puppenkiste.com
- Empfohlene Besuchsdauer: 1,5-2 Stunden
- Barrierefreier Zugang vorhanden – Parken für Menschen mit Behinderung auf nicht-markierten Plätzen direkt in der Nähe des Museums möglich.
Besonderer Tipp: In der Spitalgasse 6 gibt es eine charmante Kasperle-Ampel – das Ampelmännchen ist tatsächlich ein Kasperle! Ein kleines Detail, das zeigt, wie sehr die Stadt ihre Puppenkiste liebt.
Perfekt für: Alle, die ihre Kindheit mit der Augsburger Puppenkiste verbracht haben, Kulturinteressierte, ruhige Entdecker und alle, die authentische bayerische Gemütlichkeit schätzen.
Dieser Besuch war für uns eine wunderbare Reise zurück zu den Wurzeln unserer Fantasie – manchmal braucht es nicht viel, um das Kind in sich wiederzufinden.

… gibt’s auch wieder bei Amazon Prime. Du kannst einige Folgen über den Amazon-Prime Channel „Kinderwelt“ sehen.