Manchmal kommen die großen Veränderungen leiser daher, als man denkt. Als wir am vergangenen Wochenende mit unserem kleinen Wohnwagen wieder auf dem Gitzenweiler Hof standen, wussten wir bereits: Das wird unser letzter Besuch mit dem vertrauten Freibad. 2025 ist das letzte Jahr für das Schwimmbad, das seit Jahren zu unseren Morgenschwimm-Ritualen gehört. Zeit für einen wehmütigen, aber auch neugierigen Rückblick.
Fünf Jahre Gitz – von der ersten Entdeckung bis heute
Seit fünf Jahren sind Anna und ich regelmäßig hier. Was uns vom ersten Besuch an fasziniert hat: Dieser Platz schafft es, riesig und dennoch familiär zu sein. Ein Paradox, das irgendwie funktioniert. Man hat Platz zum Atmen, findet aber trotzdem schnell Anschluss. Damals haben wir unsere ersten Eindrücke vom Gitzenweiler Hof festgehalten – und sind seitdem immer wieder gerne zurückgekommen.
Der Bodensee ist zwar nur wenige Minuten entfernt, aber das Freibad auf dem Platz hatte für uns einen ganz besonderen Reiz: die morgendliche Runde vor dem Frühstück, wenn die Welt noch ruhig ist und das Wasser spiegelglatt. Ohne Anfahrt, ohne Parkplatzsuche – einfach aus dem Wohnwagen und rein ins kühle Nass.
Ein letztes Mal: Schwimmen im alten Becken
Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, noch eine letzte Runde zu drehen. Es war ein seltsames Gefühl – dieses bewusste „zum letzten Mal”. Das Wasser war wie immer erfrischend, aber in unseren Köpfen war schon der Gedanke: Nächstes Jahr wird hier alles anders aussehen.
Am Abend haben wir dann unser kleines Outdoor-Kino aufgebaut – Beamer an den Wohnwagen, Liegestühle raus, und einen entspannten Filmabend unter den Sternen genossen. Solche Momente werden bleiben, egal was sich um uns herum verändert. (Übrigens waren wir auch noch in der Schweiz unterwegs, aber darüber berichten wir in einem separaten Artikel.)

Warum die Schließung richtig ist – und trotzdem wehtut
Als wir online von der Schließung erfahren haben, war unser erster Gedanke: natürlich verstehen wir das. Ein Freibad mit all der Technik, dem Chlor, dem enormen Wasser- und Energieverbrauch – das passt nicht mehr in unsere Zeit. Die Pläne für den neuen Spray-Fun-Waterpark klingen innovativ und nachhaltig: 90 Prozent weniger Verbrauch, kein Chlor, interaktive Wassererlebnisse für alle Generationen.
Und trotzdem: Ein bisschen wehmütig sind wir schon. Gerade für einen Campingplatz, der nicht direkt am See liegt, war das Freibad etwas Besonderes. Diese morgendlichen Schwimmrunden werden wir vermissen – auch wenn der Bodensee mit der Echt Bodensee Card praktisch vor der Tür liegt.
Blick in die Zukunft: Gradierwerk und Wasserspaß ohne Chlor
Was ab 2027 kommen soll, klingt durchaus reizvoll: Ein Gradierwerk zur freien Nutzung und ein innovativer Wasserpark mit Bewegungsmeldern, Düsen und jeder Menge Spielspaß. Eingebettet in eine naturnah gestaltete Landschaft mit Blumenwiesen-Optik. Für Familien mit Kindern wird das sicher fantastisch – und auch für alle anderen, die Lust auf Erfrischung haben, ohne gleich schwimmen zu müssen.
Die Übergangszeit wird spannend: Während des Rückbaus entsteht erst mal eine Chill Area mit Spielstationen und Bewegungsparcours. Auch nicht schlecht!

Was bleibt, was sich ändert
Das Schöne am Gitzenweiler Hof ist ja, dass er sich ständig weiterentwickelt, ohne seinen Charakter zu verlieren. Das neue GITZ Haus, das 2028 eröffnen soll, wird sicher wieder neue Möglichkeiten schaffen – für alle Camper, ob Soloreisende, Paare oder Familien.
Und sollte das Wetter mal nicht mitspielen (was am Bodensee ja durchaus vorkommt), haben wir auch dafür schon unsere Lieblingsspots bei Regenwetter zusammengetragen.
Unser Fazit: Wandel gehört dazu
Veränderung ist selten nur schwarz oder weiß. Die Schließung des Freibads stimmt uns wehmütig, aber wir verstehen die Gründe und sind neugierig auf das, was kommt. Der Gitzenweiler Hof wird auch ohne das alte Schwimmbad einer unserer Lieblingscampingplätze bleiben – riesig und familiär, wie eh und je.
Und mal ehrlich: Mit dem Bodensee praktisch vor der Tür und all den anderen Möglichkeiten in der Region werden wir auch weiterhin unsere morgendlichen Schwimmrunden haben. Nur eben woanders – und mit etwas mehr Abenteuer verbunden.
Manchmal sind die besten Geschichten die, die sich durch Veränderung schreiben.