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Camping in Zeiten von Corona

Die Covid-Zeit hat einige Urlaubspläne zerstört. Wir selbst haben alle Pläne lahmgelegt, gleichzeitig aber beschlossen, Kurzurlaube zu machen. Eine sehr spontane Aktion war unser Aufenthalt in Alpirsbach.

Letzten Montag haben wir einfach mal “Die schönsten Campingplätze Baden-Württemberg” gegoogelt. Wir wollten ursprünglich kurz an den Bodensee, doch dort hat man über uns gelacht, da wir Montag für Freitag angefragt haben. Wir könnten im September kommen. Das war uns zu spät. In Alpirsbach hörten wir erst “Das wird schwierig”, doch dann bekamen wir ein GO!, da wir einen “winzigen Wohnwagen” ankündigten.

Dort angekommen, haben wir einen kleinen, schnuckeligen Campingplatz vorgefunden. Es waren viele Kinder unterwegs, Erwachsene auf Klapprädern und eine bunte Mischung aus Kulturen.

Familiäres Umfeld und warmes Willkommen

Zur Begrüßung gab es für uns erst einmal ein Willkommensbierchen und eine Kurkarte, die uns günstigeren Eintritt in viele Sehenswürdigkeiten und kostenlosen ÖPNV versprach.

Auf diesem schnuckeligen Campingplatz, der wohl nicht die richtige Wahl für alle die ist, die Kinderanimation oder ein Schwimmbad erwarten, fanden wir aber das, was der Slogan des Platzes versprach: Natur pur!

Wohnwagen-Setup für ein kurzes Wochenende

QEK Junior mit Sonnensegel
QEK Junior mit Sonnensegel und Küche in Alpirsbach (c) Phil von NerdsByNature.de

Wir haben dort unser kleines Setup aufgebaut, dass wir zum ersten Mal erprobt haben:

  • Unser QEK Junior DDR-Camper,
  • mit einem Sonnensegel von Freizeitschmiede.com,
  • einer Außenküche von Decathlon inklusive Tisch & Stühle
  • und einem kleinen zweiflammigen Campingaz-Kocher, den es in der Form und Farbe nur bei Decathlon gibt.

Verpflegung in Alpirsbach

Essen und Getränke zum Selbstkochen, bzw. für die Brotzeit hatten wir dabei (ja, wir haben sogar Schinken in den Schwarzwald getragen). Auch ein paar Bierchen hatten wir dabei, wobei man das in Alpirsbach wirklich gar nicht brauch.

Brötchen bekommt man frisch auf dem Campingplatz. Diese kann man bis abends bestellen und am nächsten Tag abholen. Daher war unser Frühstück reichlich und nahrhaft. Außerdem hatten wir unsere kleine Bialetti Espressokanne und einen Milchaufschäumer dabei. Abendessen haben wir uns selbst organisiert oder in der kleinen Gaststätte auf dem Campingplatz genossen. 

Campingaz Campingkocher (exklusiv bei Decathlon) mit gutem italienischem Kaffee zum Frühstück
Campingaz Campingkocher (exklusiv bei Decathlon) mit gutem italienischem Kaffee zum Frühstück (c) Phil von NerdsByNature.de

Für Camper, die sich selbst versorgen wollen, ist es ein viertelstündiger Fußmarsch bis zu einem Discounter in Alpirsbach, oder ca. eine halbe Stunde bis zum nächsten Supermarkt.

Sehenswürdigkeiten in Alpirsbach

Alpirsbach wirkt wie ein kleines, verschlafenes Kaff. Doch hat es viel zu bieten. Mitten im Nordschwarzwald gelegen und im Kreis der Stadt Freudenstadt, gibt es hier eine wunderschöne Kleinstadt, die am Ende aus einem Kloster, einer Brauerei, ein paar Konditoren und Restaurants besteht.

Alpirsbacher Klosterbräu am Marktplatz
Alpirsbacher Klosterbräu am Marktplatz (c) Phil von NerdsByNature.de

Die Brauerei haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die Führung für gut 10€ beinhaltet ca. 90 Minuten Entertainment mit Besichtigung der “alten” Brauerei, die mitten im Ortskern liegt, zwei Bierchen aus dem 20-Sorten-Sortiment der Familienbrauerei, einem Andenken-Steinkrug und zwei kleinen Probierschlucken aus der Klosterdestille.

Danach haben wir uns ein Mittagessen in der Löwen-Post gegönnt. Hier bekommt man nachmittags eine kleine, aber ausreichende Karte und natürlich das örtliche Bier. Dieses Haus ist übrigens der ehemalige Stammsitz der Brauerei Alpirsbacher Klosterbräu und passt daher thematisch 1A zur Führung.

Nach dem Mittag haben wir uns dann noch das Kloster angeschaut. Es ist schlicht, aber Sehenswert und die Ausstellung gibt Einblicke in das Leben in Alpirsbach vor ca. 500 Jahren.

Kloster Alpirsbach und Kurpark
Kloster Alpirsbach und Kurpark (c) Phil von NerdsByNature.de

Marketing: kein Fremdwort für Alpirsbacher Klosterbräu

Spannend: Obwohl sich die Brauerei bei kurz nach ihrer Gründung 1880 marketingswirksam Klosterbräu nannte, gibt es im Kloster schon seit 450 Jahren keine Mönche mehr. Das Kloster war nämlich einst katholisch, doch die Regierung evangelisch und damit musste es geräumt werden.

Auch ansonsten hat die Brauerei das Marketing drauf. Nicht nur, dass die Campingplatzgäste schon mit Bier versorgt werden, täglich zwei Führungen möglich sind und eigentlich jedes Restaurant im Umkreis den Mönch auf dem Schild hat, gibt es auch noch einen Brauereiladen, wo man eigentlich alles (außer Tiernahrung) im Brauerei-Design erstehen kann.

Die Rückreise

Am letzten Tag wollten wir eigentlich einen der nahegelegenen Badeseen ausprobieren, aber dies blieb und aufgrund von Gewittern verwehrt.

Deshalb haben wir den Morgen gemütlich im QEK Junior verbracht und dann die Heimfahrt angetreten. Nicht ohne kleinen Umweg natürlich. Denn mitten im Schwarzwald findet sich eine Tankstelle, die zurecht berühmt ist und die wir anfahren mussten.

Die Retro-Avia aus dem Film 25 km/h

Wer den Film 25 km/h gesehen hat, dem dürfte die Uralte Tankstelle aufgefallen sein, die so gemütlich auf ihrem Berg thronte und ihre rot-weißen Fließen zur Schau stellte.

Diese haben wir in einem kleinen Ortsteil westlich von Freudenstadt ausfindig gemacht und da der Tank eh fast lehr ist, sind wir hin. Schon beim Aussteigen wurden wir mit einem lauten und fröhlichen “Na da ist ja das Auto größer als der Wohnwagen!” und unsere Tankwart Dirk, in blauem Overall mit Schildmütze unterhielt uns während er den Tank füllte.

Auch im inneren ist die Tankstelle voll in den 60er angekommen, mit Neon, deutschen Schlagern und voller Menschen in Kleid oder Lederjacke. Das einzig moderne: Man kann mit Karte zahlen.

Als ich dann “noch schnell” ein Photo vom Gespann an der Tanke machen wollte, bekam ich von Dirk zu hören “Kein Stress. Wir sind hier in den 60ern, da gab es noch keinen Stress”. Dieses Erlebnis war ein gelungener Abschluss eines kleinen Ausbruches aus dem (Corona-)Alltag.

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